In der Schwebe

Kinderbuchautorin Katrin Schmitz mit dem Malbuch zu "Einmal im Leben durch Wuppertal schweben"

Kinderbuch-Newcomerin Katrin Schmitz hat ein Faible für Wuppertal. In ihren Geschichten geht es aber auch um Themen wie Diversität und Migration.

An einem sonnigen Tag im Wuppertaler Zoo beschließen drei Brillenpinguine, eine Spritztour mit der Schwebebahn zu machen. Davon hatten sie schon lange geträumt. Ihre Namen sind Doro, Hugo und Roland. Die drei brechen aus und erleben ein Abenteuer, das so nur in der Stadt an der Wupper passieren kann. Es ist eine fantasievolle Geschichte für Kindergarten- und Grundschulkinder, die einen einzigartigen Blick auf das schwebende Wahrzeichen bietet. Ausgedacht hat sie sich die Wuppertaler Autorin Katrin Schmitz. Die 38-jährige Pädagogin hat schon als Kind gerne verrückte Kurzgeschichten geschrieben. Mit dem Buch „Frosch im Hals“, das im April 2023 im Bergischen Verlag erschienen ist, feierte sie ihr Debüt als Kinderbuchautorin. Geschrieben wurde es während der Corona-Zeit.

„Ich habe damals die ganze Strecke der Schwebe­bahn abfotografiert, um eine Grundlage für die Motive zu schaffen“

Katrin Schmitz

Kindgerechte Geschichten
Die eingangs erwähnte Geschichte mit den drei abenteuerlustigen Pinguinen trägt den Titel „Einmal im Leben durch Wuppertal schweben“ und wurde Ende 2024 veröffentlicht. Die erste Auflage war innerhalb von wenigen Wochen ausverkauft, die zweite Auflage ist seit Dezember wieder lieferbar. Im Frühjahr 2025 hat die Autorin in Eigenregie einige zusätz­liche Materialien zum Buch produziert. Darunter ein großes Mal- und Rätselbuch, mehrere Postkartenmotive, lustige Sticker und Lesezeichen. Allesamt mit liebevoll gezeichneten Motiven von der Illustratorin Jessica Nachtsmann, die auch für die Bilder im Buch verantwortlich war. „Ich habe damals die ganze Strecke der Schwebe­bahn abfotografiert, um eine Grundlage für die Motive zu schaffen“, so Katrin Schmitz. Die Illustratorin lebt nämlich in Rostock und war noch nie im Tal. Den Bildern sieht man das natürlich nicht an.

Erhältlich sind die neuen Produkte exklusiv im Spielwarenladen Lindwurm. Katrin Schmitz hat eine ganz persönliche Beziehung zu dem kleinen bunten Laden in der Friedrich-Ebert-Straße. „Ich habe selbst als Kind im Lindwurm gestöbert“, erinnert sich die Autorin. „Und der Inhaber Herr Eisler war so nett, die Plakate zu meinen Lesungen bei sich im Schaufenster aufzuhängen. Dafür bin ich total dankbar.“

Das nächste Buch der Wuppertalerin ist bereits in der Mache. In ihrem Kopf stehe die Geschichte schon. Verraten will sie nur so viel: Dieses Mal geht es um die Themen Migration und Diversität. Allerdings ganz ohne den erhobenen Zeigefinger. „Die Geschichte wird genauso fantastisch, wie meine anderen. So wie es die Kinder lieben“, sagt Schmitz. Die Schwebebahn wird dabei wahrscheinlich keine Rolle spielen. Ein bisschen Lokalkolorit aber wahrscheinlich schon.

Postkarten zum Buch "Einmal im Leben durch Wuppertal schweben" von Katrin Schmitz
Die neuen Postkarten gibt es im Luisenviertel (Foto: Marc Freudenhammer)

Tuffis Tragödie
In Zukunft möchte sich Katrin Schmitz noch aktiver im sozialen Bereich engagieren. „Zumindest in meinem kleinen Wirkungskreis“, sagt sie. Und der ist dann doch größer als man vielleicht denkt. Im März war sie beispielsweise mit ihren Werken auf der Buchmesse in Leipzig, davor hielt sie diverse Lesungen in der Stadtbibliothek, auf dem BOB Campus, im Nachbarschaftsheim am Platz der Republik und an anderen Orten im Wuppertaler Stadtgebiet. Mitte Mai wird sie mit einem Stand auf dem Stilblüte-Markt auf Schloss Lüntenbeck sein. Ihr junges Publikum – meist im Grundschul- oder Kindergartenalter – begeistert sie gerne durch spezielle Mitmachaktionen, die sich auf die Geschichten beziehen. Zu der wohl bekanntesten Wuppertaler Geschichte, in der ebenfalls ein Tier und die Schwebebahn eine Rolle spielen, hat Schmitz übrigens eine eindeutige Meinung: „Tuffi war eigentlich eine traurige Geschichte. Schließlich wurde der kleine Elefant zu Werbezwecken in die Bahn gezwungen und ist aus Panik herausgestürzt.“ So etwas würde die Autorin ihren Protagonisten niemals antun. Doro, Hugo und Roland steigen freiwillig ein und überstehen das Abenteuer unbeschadet.

Text: Marc Freudenhammer
Foto: Süleyman Kayaalp

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