Im toten Winkel

„Der Autor kann mit Worten umgehen! Was für ein spannendes, faszinierendes Buch“, sagt eine Kundin nach der Buchvorstellung und Lesung. Dass dies zutrifft, davon konnten sich die Gäste Mitte April in der Buchhandlung v. Mackensen selbst überzeugen. Jochen Rausch erzählte im Gespräch mit Stefan Seitz, wie er auf das Thema seines neuen Buches gekommen ist und wie wichtig ihm der Tonfall in seinem Roman „Im toten Winkel“ war. Die Geschichte: Marta Milutinovic, eine erfahrene Ermittlerin, sucht nach einem Neuanfang in der Provinz. Alles, woran sie glaubte, liegt in Trümmern: ihre Familie, ihre Liebe, ihre Vorstellung von Recht und Gesetz und ihre Zukunft. 

Sie übernimmt die Leitung einer Polizeidienststelle in Schwarzbach in der thüringischen Provinz, um zur Ruhe zu kommen. Doch ihre Ermittlungen in einem Cold Case, ein lange zurückliegender, ungeklärter Tod eines Abiturienten, rühren an ihrer eigenen Vergangenheit. Ihre Ermittlungen sorgen für Unruhe und Widerstand im Ort und Marta spürt, dass sie einem großen Geheimnis auf der Spur ist. Obwohl sie ihre 17-jährige Tochter bei einer tödlich ausgegangenen Vergewaltigung verloren hat und auch ein missglückter Einsatz sie belastet, bleibt sie entschlossen. Mutig kämpft sie sich durch die Ermittlungen in der Kleinstadt, die früher die Grenze zwischen West- und Ostdeutschland markierte.

Jochen Rausch trifft genau den richtigen Tonfall beim Beschreiben der besonderen Atmosphäre. In seiner äußerst komplexen Geschichte gelingt es ihm, uns Lesern das Leben in der thüringischen Kleinstadtidylle und das seiner Bewohner anschaulich zu vermitteln.

Text: Michael Kozinowski
Fotos: Süleyman Kayaalp